Tönnies: Kündigung von Verträgen ohne ITW

Der Schlachtkonzern Tönnies kündigt Mästern, die nicht auf ITW umstellen, die Verträge.

ITW-Schweine scheinen nun endgültig der neue Standard zu sein. Dies lässt sich zumindest aus dem Handeln des größten deutschen Fleischbetriebes Tönnies in Rheda Wiedenbrück schlussfolgern. Wie das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben in der vergangenen Woche berichtet, kündigt Tönnies Verträge mit Mästern, die nicht auf die Initiative Tierwohl (ITW) umstellen können oder wollen. Die ersten Kündigungen werden zum April wirksam. Die Kündigungen bzw. das Auslaufenlassen der Verträge begründet das Unternehmen mit der gestiegenen Nachfrage nach ITW-Schweinen, für die man neue Verträge abschließen wolle. QS-Schweine haben es damit am Markt immer schwerer.
Nach Einschätzung von Marktexperten könnte es bei der Reaktion von Tönnies aber auch schlichtweg ums Geld gehen. Denn mit dem Abschluss eines Produktionsvertrags mit dem Schlachtbetrieb ist der Mäster weitgehend vor Hauspreisen geschützt. Denn ihm steht vertraglich zugesichert die Notierung der Vereinigung der Erzeugergemeinschaften für Vieh und Fleisch (VEZG) zu. Ohne Produktionsvertrag müsste der Mäster hingegen einen Hauspreis hinnehmen. Dieser lag bei Tönnies zuletzt 6 Cent unter der VEZG-Notierung.