US-Schweineproduktion ausgebremst

Die Coronakrise und die schon seit längerem schlechten Erzeugerpreise haben das Bestandswachstum deutlich verlangsamt.

Erstmals seit vielen Jahren haben die US-Farmer ihren Sauenbestand wieder abgestockt; die Expansion der dortigen Schweineproduktion wird voraussichtlich merklich an Schwung verlieren. Nach Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) wurden zum Stichtag 1. September 2020 insgesamt 79,10 Mio. Schweine in den Vereinigten Staaten gehalten; das waren lediglich 0,7 % mehr als zwölf Monate zuvor. Im Vorjahr hatte die Wachstumsrate bei der Septembererhebung noch bei 4,6 % gelegen, 2018 bei 2,2 %.

Der Zuwachs im Gesamtbestand resultierte ausschließlich aus den zahlreich vorhandenen Mastschweinen ab 54 kg, deren Zahl im Vorjahresvergleich um 7,9 % auf 29,72 Mio. Tiere stieg. Analysten machten dafür den Anfang September immer noch vorhandenen Rückstau von Schweinen durch die coronabedingte Schließung von Schlachthöfen verantwortlich. Bei den Ferkeln und Läufern sind die Bestandszahlen dagegen im Vergleich mit September 2019 um jeweils 3,5 % gesunken, was in den nächsten Monaten zu einem im Vorjahresvergleich geringeren Schlachtaufkommen führen müsste. Nach der Erhebung im Juni 2020 stellte das USDA für September zum zweiten Mal in Folge einen Rückgang des Sauenbestandes gegenüber der Vorjahreszählung fest. Laut den aktuellen Daten nahm die Muttertierherde um 1,5 % auf 6,33 Mio. Sauen ab. Das Wachstum der US-Schweinefleischerzeugung dürfte sich nach den jüngsten Bestandszahlen merklich abschwächen. Das USDA ging in seiner September-Prognose - vor Veröffentlichung der Bestandszahlen - davon aus, dass die US-Schweinefleischerzeugung dieses Jahr gegenüber 2019 um 2,2 % auf 12,81 Mio. t zunehmen wird. Für 2021 wurde ein Wachstum von 0,7 % auf 12,90 Mio. t vorausgesagt. AgE


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