USA: Megabetrieb stellt Produktion ein

Ein amerikanischer Megabetrieb mit 54.000 Sauen wird bis Mitte nächsten Jahres die Produktion einstellen.

Aufgrund der langanhaltend niedrigen Schweinepreise und den Auswirkungen der Coronakrise wird sich mit Goldsboro Milling-Maxwell Foods eines der größten US-amerikanischen Schweinezuchtunternehmen aus der Produktion zurückziehen. Aktuell hält der Megaproduzent noch in einem Vertragssystem mit rund 150 Familienbetrieben rund 54.000 Sauen. Nach Ablauf der Verträge und unter Berücksichtigung der Produktionszyklen der Betriebe soll die Erzeugung von Ferkeln bzw. Schlachtschweinen schrittweise bis Mitte nächsten Jahres eingestellt werden.
Bereits im August letzten Jahres verkaufte die Eigentümerfamilie Maxwell, die über 30 Jahre in der Branche tätig war, Produktionskapazitäten von etwa 46.000 Sauen an Country View Farms. Das sich für den restlichen Sauenbestand anscheinend kein Käufer finden ließ, ist nach Aussage von Jim Long, CEO und Präsident vom Zuchtunternehmen Genesus INC., eine so noch nie dagewesene Konstellation. Denn wenn in der Vergangenheit ein Unternehmen dieser Größenordnung angekündigt hatte, sich aus der Produktion zurückzuziehen, übernahmen andere Megaproduzenten, wie Smithfield Foods, Maschoff-Sands, Christiansen-Heartland oder JBS-Cargill, die Produktionsstandorte bzw. Erzeugerverträge.

Allerdings sind die Marktbedingungen so schlecht, wie lange nicht mehr. Aktuell müssen US-Schweineproduzenten nach Aussage von Long Verluste von umgerechnet 25 € pro Schlachtschwein hinnehmen. Aus diesem Grund sind auch nach Jahren des enormen Bestandswachstumes zwischen Dezember 2019 und Juni dieses Jahres 150.000 weniger Zuchtsauen gemeldet worden. Dem jüngsten Bericht des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) zufolge fiel in diesem Zeitraum auch die Abferkelquote um über 5 % niedriger aus. Das sind ungefähr 150.000 Ferkel weniger pro Woche.


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