Vollkosten: Dänen bauen Vorsprung aus

Auswertungen von Interpig zeigen, dass dänische Schweinehalter 2021 besonders günstig produziert haben.

Von den sechs großen Ländern in Nordwesteuropa mit einer wichtigen Schweineproduktion hatte Deutschland im vergangenen Jahr die höchsten Produktionskosten. Das geht aus den jüngsten Auswertungen der Expertengruppe Interpig für das Jahr 2021 hervor. Demnach markierten die deutschen Schweinehalter mit Vollkosten von 1,79 € je Kilogramm Schlachtgewicht das Schlusslicht im internationalen Vergleich. Die Kosten der deutschen Schweinebetriebe liegen damit 20 Cent pro Kilogramm höher als in der Auswertung aus dem Jahr 2020.
Spitzenreiter im aktuellen Ranking der Interpig ist Dänemark mit Vollkosten von 1,46 € pro Kilogramm Schlachtgewicht für das Jahr 2021. Gegenüber der vorangegangenen Auswertung aus dem Jahr 2020 mussten die Dänen lediglich einen Kostenanstieg um 8 Cent je Kilogramm hinnehmen.
Auffallend ist auch das deutlich schlechtere Abschneiden der Spanier in der jüngsten Auswertung aus dem Jahr 2021. Denn mit Vollkosten von 1,58 € Kilogramm Schlachtgewicht nehmen die Iberer nach Dänemark und Belgien nur noch den dritten Platz im internationalen Vergleich ein. Gegenüber der vorangegangenen Auswertung mussten die Spanier einen erheblichen Kostenanstieg um 17 Cent je Kilogramm hinnehmen. Dies führen die Experten insbesondere darauf zurück, dass Spaniens Schweinehalter stark unter der neuen PRRS-Variante Rosalia leiden. Denn durch ist der Anteil verkaufsfähiger Ferkel beziehungsweise Mastschweine spürbar zurückgegangen.
Abschließend weisen die Experten der Interpig darauf hin, dass es in den vergangenen Monaten zu einer Explosion der Futterkosten in allen europäischen Ländern gekommen ist. Der künftige internationale Preisvergleich für 2022 wird damit ein deutlich höheres Kostenniveau und möglicherweise auch eine neue Rangierung der beteiligten Länder zeigen.