Wird Russland zum Fleischexporteur?

Russland hat die Ausfuhr von Schweinefleisch in den letzten sechs Monaten spürbar gesteigert.

In Russland geht der Import von Schweinefleisch immer weiter zurück. So hat das Land im ersten Halbjahr 2020 nur noch knapp 4.600 t Schweinefleisch inklusive Speck und Nebenerzeugnissen importiert. Im Vorjahr wurden noch 64.000 t Schweinefleisch eingeführt. Und vor acht Jahren lagen Russlands Importmengen noch bei mehr als 1 Mio. t Schweinefleisch, was das Land zum weltweit zweitgrößten Importeur für diese Fleischgruppe machte. Hauptursache für die sinkenden Importmengen ist der starke Ausbau der heimischen Schweineproduktion. Diese wird auch durch staatliche Fördermittel in großen Umfang unterstützt. In den nächsten Jahren könnte sich Russland sogar zum Exporteur am Weltmarkt für Schweinefleisch entwickeln. So konnte das Land bereits im ersten Halbjahr 2020 gut 86.000 t Schweinefleisch ausführen. Das ist nahezu die doppelte Menge wie im selben Zeitraum des Vorjahres. Positiv ist dabei, dass Russland die biologischen Leistungen in der Sauenhaltung und Mast deutlich verbessert hat und damit vergleichsweise günstig produzieren kann. Auf der anderen Seite kämpft das Land seit mehr als zehn Jahren mit umfangreichen Problemen mit der Afrikanischen Schweinepest. Viele Drittlandsmärkte sind daher für Russland aktuell nicht erreichbar.