Entwicklungen beim Tierschutz diskutiert

Beim Tierschutz drehe sich das Geschehen vor allem um Eingriffe am Tier, wie Kastration und Schwänzekupieren, sowie um den Tiertransport und Tierhaltungssysteme, referierte Dr. Werner Lüpping von der Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein vor der Arbeitsgemeinschaft Schweinehaltung in Rendburg. Er wies darauf hin, dass vor allem das EU-Parlament Themen besetze. Dies und die teilweise aggressiv vorgetragenen Forderungen der Tierschutzorganisationen fänden schon heute ihren Widerhall im Einkaufsverhalten des Lebensmittelhandels, bedauerte der Experte. Wer als Vermarkter vorpresche, so Lüpping mit Blick auf die Kastration, der nutze dies als Verkaufsargument. Er rechnet damit, dass an der Ebermast schon mittelfristig kein Weg vorbei führt, auch wenn die Praxis noch nicht so weit ist.

Das Kupieren der Schweineschwänze finde heute in der überwiegenden Zahl der Betriebe statt, und das europaweit, bemerkte Lüpping. Damit werde dem  Schwanzbeißen begegnet. Die Ursachen für ein solches Verhalten bei Schweinen seien vielfältig. Als wirksame Methode zur Verhinderung des Beißens habe sich bisher nur die Strohhaltung erwiesen. Derzeit werde untersucht, ob eine Schmerzbehandlung beim Kupieren sinnvoll sein kann.Auch die neue Tiergesundheitsstrategie der Europäischen Kommission und ein geplantes Tierschutzkennzeichen wurden diskutiert. Es wird befürchtet, dass ein solches Kennzeichen in Zukunft den Produktionsstandard festschreiben kann, hieß es in einem Bericht des Bauernverbandes Schleswig-Holstein auf deren Homepage.