German Genetic setzt sich für Lokalbetäubung ein

Nach dem Ausstieg aus der betäubungslosen Ferkelkastration Anfang 2019 in Deutschland müsse die Lokalanästhesie durch den Landwirt als „vierter Weg“ eine zusätzliche Alternative sein. Dies hat das Schweinezuchtunternehmen German Genetic kürzlich in einem offenen Brief an Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner gefordert. Bei den bisherigen Verfahren Ebermast, Immunokastration mit Improvac und die Betäubung mit Isofluran bestünden noch viele offene Fragen, betonte das Unternehmen. Sofern zu diesen drei Optionen kein vierter Weg hinzukomme, der eine Kastration von Ferkeln mit „weitestgehender Schmerzausschaltung“ durch den Landwirt selbst möglich mache, werde das zu einem bisher unvorstellbaren Strukturbruch in der deutschen Ferkelerzeugung führen, warnte German Genetic. Hinzu komme, dass die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Betriebe stark eingeschränkt werde, wenn Tiere beispielsweise aus Dänemark nach Deutschland kämen, wo diese Lokalanästhesie vom Gesetzgeber bereits ermöglicht worden sei.Der vierte Weg wird in Deutschland dem Zuchtunternehmen zufolge bisher wesentlich durch die Interpretation des Begriffs „wirksame Schmerzausschaltung“ als „völlige Schmerzfreiheit“ blockiert. Die für Betäubungsverfahren „übliche Schmerzausschaltung“, die im Übrigen so auch für Menschen gelte, wäre in diesem Zusammenhang jedoch die richtige und passende Interpretation beziehungsweise Auslegung, heißt es in dem Schreiben.