Großbrand bei Straathof: Wie geht es weiter?

Beim Brand eines Schweinebetriebes im niederländischen Erichem sind Ende Juli ca. 24.000 Schweine verendet. Wie die holländische Fachzeitschrift „Boerderij“ berichtete, setzten die Flammen außerdem Asbest frei, das im Umkreis von 1 km um den Hof niederging. Die Brandursache sei noch unklar. Es handelt sich um umgebaute zweistöckige Geflügelställe. Die betroffene Anlage gehöre zur Gesellschaft Sebava bv des Unternehmers Adriaan Straathof, der in Deutschland als Schweinehalter wegen Verstößen gegen die Tierschutzvorschriften seit 2016 Berufsverbot hat.

Straathof habe mittlerweile auf Druck der Provinzregierung einen Plan vorgelegt, in welchem Zeitraum und wie der Standort aufgeräumt werden solle, hieß es. Durch die Asbestverunreinigung gestalten sich die Aufräumarbeiten besonders schwierig. Vorrangig sollen zunächst die mit Asbest kontaminierten Kadaver von einem zertifizierten Unternehmen entsorgt werden. Die Aufräumarbeiten können bis zu acht Wochen in Anspruch nehmen.  

Unterdessen nahm der Verband der niederländischen Schweinehalter (POV) Straathof in Schutz; er habe alle Vorschriften zur Minimalisierung des Brandrisikos eingehalten. Mit Blick auf Verbesserungen beim Brandschutz in der gesamten Branche verweist der POV auf einen Aktionsplan, der gemeinsam mit dem Bauernverband LTO, den niederländischen Behörden, den Versicherungsgesellschaften und der Tierschutzorganisation Dierenbescherming entwickelt und durchgeführt worden sei. Der Plan enthalte Maßnahmen für alte und neue Stallanlagen.
Indes forderte die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft (AbL), dass die Genehmigungsbehörden in Deutschland bei großen Tierhaltungsanlagen die Vorschriften der bundesländerspezifischen Bauordnungen konsequent anwenden sollten. Die von der Region Hannover entwickelten Brandschutzvorgaben müssten endlich auch bundesweit gelten, so die AbL. (ni/AgE)