Österreich: Kastenstandverbot in der Kritik

In Österreich sehen viele Schweinezüchter wegen des geplanten Verbots der Kastenstandhaltung von Muttersauen nicht nur ihre eigene Existenz gefährdet, sondern auch die Versorgung des Landes mit heimischem Schweinefleisch. Das Bedrohungsszenario stand zuletzt auch im Mittelpunkt der Generalversammlung des Verbandes landwirtschaftlicher Veredelungsproduzenten (VLV). Die Enttäuschung der obersten Vertreter der Landes-Schweineproduktion richtet sich vor allem gegen die Österreichische Volksanwaltschaft und Gesundheitsminister Alois Stöger, die im Frühjahr dieses Jahres die Diskussion rund um das Kastenstandverbot angefacht hatten. Eine drastische Verschärfung der ohnehin schon strengen Tierschutzauflagen durch ein Verbot des Ferkelschutzkorbes würde für viele Betriebe das Ende bedeuten. Neben der Vernichtung tausender Arbeitsplätze wäre damit auch die bislang volle Eigenversorgung Österreichs mit Schweinefleisch gefährdet, die laut Prognosen schlagartig auf 70 % schrumpfen könnte.

Vom möglichen Kastenstandsverbot seien österreichweit rund 4.500 Betriebe und 120.000 Sauen betroffen. In der Alpenrepublik werden jedes Jahr weit mehr als 6 Mio. Schweine produziert, etwa die Hälfte davon wird exportiert. Die Inlandsnachfrage wird mit Lebendtier- und Fleischimporten gedeckt. (AgE)