Polen: Schweinehalterverband schlägt Alarm

Der polnische Schweinehalterverband sieht die heimische Branche in ihrer Existenz bedroht. Die Annahme eines staatlichen Sonderprogramms zur Unterstützung des Sektors dürfe nicht mehr aufgeschoben werden. Sollte sich der Bestandsabbau fortsetzen, wäre der heimische Markt massiv auf den Import von Schweinefleisch angewiesen, warnte Verbandsdirektor Tadeusz Blicharski gegenüber dem Internetportal Farmer.pl. Von der Krise seien vor allem kleinere Ferkelerzeuger mit einem Bestand von fünf bis sieben Zuchtsauen betroffen. Aber auch größere Agrarbetriebe hätten die Schweinehaltung zugunsten der pflanzlichen Erzeugung aufgegeben, beklagte der Direktor des Schweinhalterverbandes.

Laut Angaben der Warschauer Statistikbehörde wurden in Polen Ende März dieses Jahres nur noch rund 13,1 Mio. Schweine gehalten, was im Vergleich zum Vorjahr einem Rückgang um 6,3 % entsprach. Der Bestandsabbau dürfte sich zunächst fortsetzen, denn die Zuchtsauenhaltung wurde im gleichen Zeitraum überproportional stark eingeschränkt, und zwar um 15,6 % auf weniger als 1,2 Mio. Tiere. Ende 2006 waren in Polen demgegenüber landesweit noch mehr als 1,8 Millionen Zuchtsauen und insgesamt gut 18,7 Mio. Schweine gehalten worden. (AgE)