Russen bekommen Schweinepest nicht in Griff

Russland wird wahrscheinlich noch mindestes acht bis zehn Jahre brauchen, um die Afrikanische Schweinepest (ASP) erfolgreich auszurotten. Davon geht der stellvertretende Leiter des russischen Aufsichtsdienstes, Nikolai Wlassow, aus. Wie Agra Europe berichtet, lasse die bisherige Arbeit in der Seuchenbekämpfung zu wünschen übrig. Die derzeit zu beobachtende Stabilisierung der Lage sei allein auf das Winterklima zurückzuführen. Aktuell verfolge man das Ziel, die Verbreitung der Schweinepest über die Grenzen des am stärksten betroffenen Föderationsbezirks Süd zu verhindern. Dafür müssten allerdings die dortigen Wildschweinbestände verkleinert werden. Bislang seien dabei jedoch noch keine Fortschritte zu verzeichnen. Laut Wlassow soll außerdem nördlich des Föderationsbezirks Süd ein Schutzstreifen mit strengeren Hygieneauflagen und einer lückenlosen staatlichen Kontrolle der kompletten Warenströme eingerichtet werden. Ein weiteres Problem ist nach Ansicht des Veterinärbeamten der schlechte Zustand des gesamten Systems der Entsorgung von biologischen Abfällen in Russland. Dieser Bereich sei nach dem Ende der Sowjetunion zusammengebrochen und bislang nicht wieder aufgebaut worden. So funktionierten im gesamten Föderationsbezirks Süd derzeit nur zwei Anlagen für die Beseitigung von Bioabfällen, während es zu Sowjetzeiten in jeder der sechs zugehörigen Provinzen drei bis vier derartige Betriebe gegeben habe.