Tierkadaverstudie gibt Hinweise auf Tierschutzverstöße (Video)

Die Tierärztliche Hochschule Hannover hat an Tierkörperbeseitigungsanstalten in insgesamt sechs Bundesländern angelieferte Schweinekadaver untersucht und dabei zahlreiche Hinweise auf Tierschutzvergehen beim Umgang mit kranken und verletzten Tieren sowie bei der Umsetzung von Nottötungen entdeckt. Dies berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) in ihrer heutigen Printausgabe.
Unter dem Titel "Das verborgene Schicksal der Schweine" fasst die NOZ dabei die Ergebnisse der Studie zusammen. "13,2 % der Mastschweine und 11,6 % der Zuchtschweine wiesen Anzeichen dafür auf, dass sie länger anhaltende erhebliche Schmerzen erlitten haben – also das, was das Gesetz eigentlich verbietet", heißt es in dem Beitrag. Außerdem zeige eine Parallelstudie, "dass Tiere nicht nur zu spät, sondern häufig auch falsch getötet werden." Der Kommentar des recherchierenden NOZ-Redakteurs Dirk Fisser fällt dementsprechend fordernd aus: "Die Schweinehaltung in Deutschland hat ein Problem. Und es ist im Interesse jedes ordentlich arbeitenden Tierhalters, dass eben dieses gelöst wird."
Auch die Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) ist von der Deutlichkeit der Ergebnisse überrascht. "Ohne Wenn und Aber – an dem Ergebnis der Studie gibt es nichts zu beschönigen. Kranke Tiere sind fachgerecht zu behandeln und unterzubringen, sowie - falls notwendig - rechtzeitig und sachgemäß notzutöten“, stellt ISN -Geschäftsführer Dr. Torsten Staack klar. Er forderte ebenfalls, dass die Defizite kurzfristig, beispielsweise durch breit angelegte und praxistaugliche Schulungen sowohl für Landwirte als auch für Tierärzte, beseitigt werden. Außerdem hält er es für dringend notwendig, dass die Verfahren zur Nottötung so weiterentwickelt werden, dass eine deutlich bessere Umsetzbarkeit des schwierigen Vorganges gegeben ist.

Hier geht es zum NOZ-Beitrag und einem Video-Interview mit Dirk Fisser zu diesem Thema...