Tönnies will Garantiererklärung

Die Firma Tönnies fordert von seinen Lieferanten eine Garantieerklärung über die Verwendung von Tetracyclinen in der Schweinemast. In einem Schreiben, das allen Einsendern der Tönnies-Gruppe zugeschickt wurde, rechtfertigt Tönnies sein Vorgehen mit der zunehmenden Exportbedeutung Deutschlands. Tönnies schreibt: "Der wichtige Export nach Russland kann nur aufrechterhalten werden, wenn das russische Veterinärrecht eingehalten wird. Eine der Vorgaben ist die konsequente Einhaltung der Nulltoleranz von Arzneimitteln der Gruppe der Tretracycline. Um dies zu gewährleisten, muss im Falle einer Verabreichung von Tetracyclin eine garantierte Wartezeit von 42 Tagen strikt eingehalten werden." Die russische Nulltoleranz wird als eine handelspolitische Maßnahme gesehen. Bäuerliche Interessensvertretungen warnen Schweinehalter vor der Abgabe von Garantieerklärungen, die über die Standarderklärung hinausgehen. Das könnte haftungsrechtliche Konsequenzen haben. Landwirte könnten zur Kasse gebeten werden, sollten in einer Lieferung Tetracyclinrückstände gefunden werden. Hinzu kommt, dass die Betriebshaftpflicht entstehende Schäden unter Umständen nicht abdeckt. Nichtsdestotrotz sollten Landwirte offen mit dem Einsatz von Tetracyclinen umgehen und ihren Vermarkter informieren. So kann dieser entsprechende Schweine in "andere Kanäle" leiten, ohne den für Deutschland wichtigen Drittlandsexport zu gefährden.