Verdaulichkeit von Futtergetreide verbessern

Wie Getreide als Futtermittel effizienter produziert und verfüttert werden kann, erforschen jetzt Wissenschaftler im Verbundprojekt GrainUp an der Universität Hohenheim. Gegenwärtig würden nur 50 % bis 90 % des Futtergetreides durch das Nutztier tatsächlich verwertet. Das erhöhe die Kosten und könne auch die Umwelt belasten, weil nicht verwertete Nährstoffe von den Tieren ausgeschieden würden und sich zum Beispiel in den Böden anreicherten. Die Forscher wollten deshalb die genaue Nährstoffzusammensetzung von Getreidesorten und ihre Verdaulichkeit untersuchen und so die Basis für neue, den Tieren angepasste Sorten legen.

In einem ersten Schritt soll für alle Getreidesorten die spezifische Variation an Nährstoffen bestimmt werden. Darüber hinaus soll es Kotanalysen geben, auf deren Basis die Wissenschaftler den Futterwert der verschiedenen Getreidesorten bestimmen wollen. Schließlich sollen mathematische Schätzformeln abgeleitet werden, die die Verdaulichkeit für jede Getreidesorte und jede Nutztierart voraussagen. Die Ergebnisse wollen die Wissenschaftler den Agrarbetrieben für ihre Fütterungsplanung über die DLG-Futtermitteldatenbank zur Verfügung stellen. Für die Züchtungsindustrie sei die Futterwert-Vorhersage ebenfalls von Nutzen. Sie könne die Eigenschaft als Selektionsmerkmal für Getreidepflanzen einsetzen. Das Bundeslandwirtschaftsministerium fördert das Forschungsvorhaben "GrainUp" mit insgesamt 3,4 Mio. € über drei Jahre. (AgE)