WLV lässt Skandalvideo von tierretter.de prüfen

Die Vorwürfe wiegen schwer: In sechs Zulieferbetrieben von Westfleisch in den Kreisen Paderborn, Höxter, Minden-Lübbecke und Warendorf sowie im hessischen Kreis Waldeck-Frankenberg soll es in der Schweinemast massive tierschutzrechtliche Verstöße geben. Der Verein Tierretter dokumentiert auf Fotos und Videos schwere Verletzungen. Die Aufnahmen brachte die ARD in der Sendung Marken-Check. Inzwischen hat der Tierschutzverein aus Münster Anzeige gestellt. Das Videomaterial soll aus den Monaten August und September stammen. Die Ergebnisse der Sonderuntersuchungen bei den betroffenen Landwirten sollen in Kürze  vorliegen. Ob es zu Strafanzeigen kommt, ist derzeit noch unklar.

„Wir nehmen die Vorwürfe gegenüber den Tierhaltern sehr ernst. Die gezeigten Bilder machen uns tief betroffen", erklärt ein Sprecher der Westfleisch. Mitarbeiter des  Unternehmens haben bereits Kontakt mit den betroffenen Landwirten, mit Veterinären und mit QS aufgenommen. Der Vorsitzende des landwirtschaftlichen Bezirksverbandes OWL, Hubertus Beringmeier, übt hingegen scharfe Kritik an der Vorgehensweise und an den Einbrüchen in die Ställe. „Warum hat der Verein den Weg über die Veröffentlichung der Bilder gewählt und nicht gleich den Kontakt zu den Behörden gesucht, um die Missstände zu beheben?", fragt Beringmeier. „Wir sind offen für Kritik und nehmen sie sehr ernst, weil das Wohlergehen der gehaltenen Tiere immer an erster Stelle eines jeden Betriebsleiters steht. Aber wir werden die Richtigkeit der Aufnahmen überprüfen."

Lesen Sie auch: Westfleisch-Betriebe im Visier der Tierrechtler (17.10.2017)