Zwischenbericht zur Antibiotika-Strategie

Seit diesem Jahr werden die Abgabemengen von Antibiotika durch Pharma-Unternehmer und Großhändler an Tierärzte erfasst. Erste Auswertungen dazu sollen 2012 vorliegen. Das geht aus dem Zwischenbericht zur deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie hervor, der anlässlich des Weltgesundheitstages vergangene Woche in Berlin vorgestellt wurde. Zusammen mit der Erhebung des tatsächlichen Antibiotikaverbrauchs und der Wirksamkeit sollen auf diesem Weg die Entstehung von Resistenzen geklärt und entsprechende Gegenstrategien entwickelt werden. Für die Resistenzforschung stellt das Bundesforschungsministerium von 2008 bis 2014 rund 80 Mio. € zur Verfügung.

Viele Tierärzte sehen das reine Notieren von Antibiotika-Abgabemengen jedoch kritisch. Damit werde ihrer Meinung nach lediglich nachgewiesen, in welchen Regionen Deutschlands die Viehdichte besonders hoch ist, jedoch nicht, welcher Betrieb konkret einen erhöhten Antibiotikaverbrauch hat. Anders das niederländische und das dänische Modell: Hier sollen sich einzelne Tierarztpraxen sowie landwirtschaftliche Betriebe einzeln in einer Datenbank registrieren und ihre Antibiotikamengen angeben.