Schweinefutterabsatz in Ostdeutschland deutlich gestiegen

Die deutsche Futtermittelwirtschaft blickt zufrieden auf das Jahr 2017 zurück, zeigt sich allerdings bei den zukünftigen Erwartungen eher skeptisch. Es sei der Branche im vergangenen Jahr erneut gelungen, ihre Absatzmengen zu steigern, berichtete der Deutsche Verband Tiernahrung (DVT) vergangene Woche auf seiner Jahrespressekonferenz in Berlin. Laut DVT haben die deutschen Futtermittelhersteller nach den vorläufigen statistischen Erhebungen im Kalenderjahr 2017 insgesamt 24,12 Mio. t Mischfutter hergestellt; das entsprach gegenüber dem Vorjahr einem Plus von 1,9 % und war die zweithöchste Menge nach dem Rekordjahr 2014. Wertmäßig wurde mit gewerblich erzeugten Futtermitteln laut DVT-Berechnungen ein Gesamtumsatz von rund 7,3 Mrd. € erzielt; im Vergleich zu 2016 bedeutete das ein Plus von 3 %. Der Löwenanteil, nämlich etwa 6,5 Mrd. €, entfiel dabei auf Mischfutter. Das Futtermittelpreisniveau war im Schnitt dem Verband zufolge trotz „diverser Schwankungen innerhalb des Jahres“ gegenüber 2016 nahezu unverändert.Die Produktion der einzelnen Mischfuttersorten verlief auch im Jahr 2017 sehr uneinheitlich. Auffallend ist der kräftige Anstieg der Schweinefuttermenge in Ostdeutschland; dort stieg der Absatz gemäß der amtlichen Statistik um gut 83 000 t oder 9,2 % auf 982 650 t. Im Vergleich dazu fiel das relative Wachstum beim Schweinefutter in der veredlungsstarken Region Nord, wozu Bremen, Hamburg, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Schleswig-Holstein gehören, mit 1,4 % auf 8,41 Mio. t eher moderat aus; absolut betrug das Plus dort aber fast 120 000 t. Bundesweit legte die Herstellung von Schweinemischfutter um gut 215 000 t oder 2,3 % auf 9,77 Mio. t zu.
Mit Blick auf das laufende Jahr zeigt sich die Futtermittelwirtschaft indes weniger optimistisch. Für das Segment Schweinemischfutter erwartet der DVT mittelfristig einen spürbaren Rückgang. Nachdem sich die Beteiligten im Markt nun konkret auf die Kriterien und das Budget für die privat organisierte Initiative Tierwohl verständigt hätten, sei mit einer Reduzierung der Viehbestände zu rechnen, erklärte der DVT. AgE