DBV: Schwarzwild-Bestand um 70 % reduzieren

Aufgrund der zunehmenden Gefahr einer Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) will der Deutsche Bauernverband (DBV) ein ganzes Paket von Präventions- und Bekämpfungsmaßnahmen verwirklicht sehen. „Für uns haben vorbeugende Maßnahmen und deren Umsetzung angesichts des scheinbar unaufhaltsamen Vorrückens der gefährlichen Tierseuche, gegen die es noch keine Impfung gibt, derzeit oberste Priorität. Wir fordern ein bundeseinheitliches Vorgehen in der Seuchenprävention“, betonte DBV-Vizepräsident Werner Schwarz vor Journalisten in Berlin. Eine zentrale Rolle soll dabei die Intensivierung der Wildschweinbejagung spielen. Die 2015/16 erlegte Jagdstrecke von rund 610 000 Schwarzkitteln werde nicht ausreichen, um den stark gewachsenen Wildschweinbestand in Deutschland einzudämmen, hob Schwarz hervor. Er sprach sich stattdessen dafür aus, bundesweit bis zu 70 % aller Wildschweine zu bejagen, um die Population wirksam zu reduzieren. Dabei müssten auch Schon- und Ruhezeiten sowie anderweitige Einschränkungen der Jagd ausgesetzt werden. Ausgenommen werden sollen allenfalls tragende und säugende Sauen mit unselbstständigen Frischlingen. Tierschutzrechtliche Bedenken wies Schwarz in diesem Zusammenhang zurück. Der Leidensdruck infizierter Wildschweine sei allemal höher als die Folgen einer intensiven Bejagung. In einem ebenfalls am vergangenen Freitag vorgelegten Präventionspapier verlangt der Bauernverband zur Förderung einer stärkeren Bejagung bundesweite Aufwandsentschädigungen für erlegtes Schwarzwild, Unterstützung bei der Verarbeitung und Vermarktung des Wildbrets, aber auch die Öffnung bisher befriedeter Regionen wie Stadtgebiete und ein verbessertes Wildschweinmonitoring. AgE