Leberbefunde ernst nehmen

Wenn die Schweine nicht mit Spulwürmern zu kämpfen haben, wachsen sie schneller und gleichmäßiger. Dies belegt ein Vergleich mit drei Betrieben des Rheinischen Erzeugerringes für Mastschweine mit unterschiedlichen Leberbefundraten. So wies der „Problembetrieb“ 33 % Leberbefunde bei den gelieferten Mastschweinen, der „Durchschnittsbetrieb“ 7,5 % und der „Könner“ nur 3,4 % auf. Der direkte Leistungsvergleich zeigte, dass im Problembetrieb mit 3,42 % die Verlustrate um 1,85 Prozentpunkte höher lag als im Betrieb des Könners. Ähnlich groß war der Unterschied bei den Tageszunahmen: Hier lagen die Zunahmen des Problembetriebes mit 719 g um 67 g unter denen des Könnerbetriebes. Und im Merkmal Futterverwertung trennten die beiden Betriebe fast schon Welten (1:2,92 vs. 1:2,76). Folglich standen beim Probembetrieb die Tiere  im Schnitt elf Tage länger im Stall (siehe Übersicht). Der Schaden belief sich auf 8,21 € je verkauftes Tier. Davon entfielen allein 1,56 € auf die höheren Verluste, 1,90 € auf die geringeren Tageszunahmen, 2,88 € auf die schlechtere Futterverwertung und 1,87 € auf die längere Mastdauer.Fazit: Fällt auf den Wiegeprotokollen eine vermehrte Beanstandung oder Verwerfung von Lebern auf, muss das Entwurmungsverfahren geprüft und verbessert werden. Denn der Spulwurmbefall kostet Leistung. Der wirtschaftliche Nachteil für den Problembetrieb im Vergeich zu einem Betrieb ohne Spulwurmproblematik betrug im vorliegenden Fall immerhin 8,21 € je Mastschwein (Ursula Baumgärtner in Landwirtschaftliches Wochenblatt Westfalen-Lippe, Folge 13/2012).

Problembetrieb Durchschnitt Könner
Leberbefunde % 33 7,5 3,4
Tierverluste in der Mast % 3,42 1,63 1,59
Tageszunahmen g 719 780 786
Futterverbrauch je kg Zuwachs, kg 2,92 2,82 2,76
Mastdauer Tage 127 119 116