MRSA in Grillfleisch: DBV wertet Studie als unseriös
Eine Diskussion um antibiotikaresistente Keime in Grillfleisch haben die Grünen in der vergangenen Woche entfacht. Deren Bundestagsfraktion legte die Ergebnisse von Laboruntersuchungen vor, nach denen vier von 28 Proben von mariniertem Grillfleisch mit dem methicillin-resistenten Bakterium Staphylococcus aureus (MRSA) kontaminiert waren. Die Stichprobenuntersuchung erfolgte in 13 Städten bei unterschiedlichen Handelsketten und Zulieferern.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) kritisierte die Untersuchung als unseriös. „Der Studie fehlt die fachliche und statistische Grundlage“, stellte der stellvertretende DBV-Generalsekretär Udo Hemmerling fest. Er warf den Grünen Effekthascherei und Angstmacherei vor.
Hemmerling verwies auf die Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Danach sei die Bedeutung von Fleischverzehr als Faktor für die Verbreitung resistenter Keime beim Menschen gering. „Jeder weiß, dass man Grillfleisch grillen sollte, um eventuell vorhandene Keime abzutöten“, so Hemmerling. Er bekräftigte zugleich, dass der DBV die Diskussion über Antibiotikaresistenzen sehr ernst nehme. Dabei sei allerdings mehr Sachlichkeit geboten. Durch den Aufbau eines Antibiotikamonitorings im Rahmen der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) habe die Landwirtschaft gemeinsam mit der Wirtschaft die Voraussetzung dafür geschaffen, den Antibiotikaeinsatz zu reduzieren und die Entwicklung von resistenten Bakterien einzuschränken. „Klar muss jedoch auch sein, dass Tiere krank werden können und dann einer medizinischen Behandlung bedürfen“, unterstrich Hemmerling.
In die Stichproben einbezogen war nach Grünen-Angaben Grillfleisch von Huhn, Pute, Schwein und Rind in unterschiedlichen Zubereitungen und von unterschiedlichen Anbietern. Von den positiven Proben hätten zwei aus Münster, eine aus Kiel und eine aus Berlin gestammt. Die Grünen räumten selbst ein, dass die Probenentnahme stichprobenmäßig angelegt gewesen sei und die Untersuchung daher nicht regional repräsentativ sei. (AgE)
