Russland: ASP-Ausbruch in Großanlage

In Russland ist erneut ein Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in einem größeren Landwirtschaftsbetrieb bestätigt worden. Diesmal ist eine Sauenanlage in der Provinz Woronesch betroffen, die im Zentrum des europäischen Teils des Landes liegt. Wie der Föderale Aufsichtsdienst für Tier- und Pflanzengesundheit Russlands (Rosselkhoznadzor) mitteilte, beläuft sich der Schweinebestand des Betriebes auf fast 20.000 Tiere. 
Der Veterinärdienst Weißrusslands reagierte mit einem vorübergehenden Einfuhrverbot für lebende Schweine und Schweineerzeugnisse aus Woronesch. Erst einige Tage zuvor hatte Rosselkhoznadzor den Nachweis des ASP-Virus in mehreren Fertigprodukten eines Fleischkombinats in Provinz Pskow bekanntgegeben. 
Mittlerweile häufen sich die ASP-Ausbrüche in Russland wieder. Seit Anfang Juli registrierte Rosselkhoznadzor mehrere Fälle in den Provinzen Pskow, Smolensk, Kaluga und Nowgorod. Betroffen waren dort Wildschweine, privat gehaltene Tiere und Schweine in einem größeren Landwirtschaftsbetrieb. 
Mehr Wildschweine zum Abschuss freigegeben
Als Maßnahme gegen die Ausbreitung der ASP war in der russischen Region Kaliningrad zunächst der Abschuss von 5.000 Wildschweinen vorgesehen, wodurch der Bestand in der Exklave um 90 % verringert worden wäre. Aber nachdem bereits 2.500 Tiere getötet worden waren, erhob das Moskauer Naturschutzministerium Einspruch mit dem Argument, dass die Maßnahme einer „autonomen Regulierung“ des Wildschweinbestandes entspreche. In Polen gab die oberste Veterinärbehörde des Landes zur Seuchenvorbeugung in der ersten Julihälfte den Abschuss von 3.200 Wildschweinen frei. Für jedes abgelieferte Wildschweinfell erhalten die Jäger umgerechnet 36 €.