Schweiz: Verzicht auf Präparate aus Stutenblut

In der Schweiz sollen Sauen ab sofort keine Präparate mehr erhalten, die ein Hormon enthalten, das unter fragwürdigen Umständen an trächtigen Stuten in Südamerika gewonnen wird. Das fordert der Schweinezucht- und Schweineproduzentenverband Suisseporcs. Unterstützt wird der Aufruf von der Vereinigung der Schweinemediziner (SVSM).

Hintergrund ist ein Bericht in der SRF-Sendung "Kassensturz" über die Gewinnung von Stutenblut in Südamerika, um aus dem Serum das Hormonpräparat Pregnant Mare Serum Gonadotropin (PMSG) zu gewinnen. Wie die beiden Verbände in einer Mitteilung schreiben, haben sie bisher keine Kenntnis von der Tierschutz verachtenden Produktion des Blutserums in Südamerika gehabt.

Offiziell sei das Hormonpräparat PMSG in der Schweiz zwar weiter zugelassen, ein Verzicht auf dessen Einsatz sei jedoch angesichts des hierzulande im globalen Vergleich hohen Tierhaltung-Standards angebracht. Das unter "abscheulichen Umständen" gewonnene Präparat könnte den Ruf der Schweizer Schweineproduktion ruinieren. PMSG verstärkt die natürlichen Hormonwirkungen im Sexualzyklus und wird u.a. bei Einzeltieren eingesetzt, um das Absetz-Rausche-Intervall zu verkürzen.