Tierärzte kritisieren neues Arzneimittelgesetz

Als Stückwerk mit unklarer Zielsetzung hat der Präsident des Bundesverbandes der praktizierenden Tierärzte (bpt), Dr. Hans-Joachim Götz, den aktuellen Entwurf zur Novelle des Arzneimittelgesetzes bezeichnet, den Bundeslandwirtschaftsministerin Ilse Aigner vor kurzem an Länder und Verbände versandt hatte. Götz betonte am vergangenen Mittwoch in Berlin, eine einseitige Mittelbeschränkung sei kein Lösungsansatz, zumal vor allem über Mengen, aber nicht genügend über einzelne Mittel gesprochen werde. Außerdem gehe es zu wenig um konkrete Maßnahmen, die zu einem geringeren Antibiotikaeinsatz führen könnten. Insgesamt begrüßte der bpt jedoch, dass das Agrarressort die Initiative ergriffen habe und nun auf Bundesebene mit Fachkompetenz am Gesetz gearbeitet werde. Die aktuelle intensive Diskussion zum Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung sieht Götz als Chance, schnelle konkrete Lösungen und Strategien zu finden.Götz warnte jedoch davor, das Dispensierrecht einzuschränken, wonach Tierärzte in Deutschland Arzneimittel nicht nur verschreiben, sondern auch verkaufen können. Damit sei die Verteilung und Dokumentation auf wenige Schnittstellen konzentriert, was die staatliche Kontrolle und Analyse erleichtere. Der bpt-Präsident bekräftigte außerdem die Verbandsforderung nach einer vorgeschriebenen kontinuierlichen tierärztlichen Bestandsbetreuung mit festgelegtem Muster, losgelöst von der Medikamentengabe. (AgE)