Ungarn fürchtet ASP-Ausbruch

In der Europäischen Union ist möglicherweise bald ein weiteres Mitgliedsland von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffen. Das ungarische Landwirtschaftsministerium warnte Anfang Juni eindringlich vor der Gefahr einer Einschleppung der ASP in das Land. Anlass war der Nachweis des hochansteckenden Virus bei einem verendeten Wildschwein in der Ukraine nahe der ungarischen Grenze. Das Agrarressort alarmierte deshalb die Veterinärbehörden, die Tierzüchter, Jäger und die Bevölkerung und forderte dazu auf, vorbeugende Maßnahmen zu treffen, weil eine mögliche Ausbreitung der Seuche „verheerende Auswirkungen“ auf den ungarischen Schweinesektor haben würde. Laut Angaben der EU-Kommission sind im bisherigen Jahresverlauf fünf Fälle der ASP bei Wildschweinen in der Ukraine nachgewiesen worden, allein vier davon in der zweiten Maihälfte. Sehr viel höher war allerdings die Zahl der infizierten Nutzschweinebestände, die mit 65 angegeben wurde. Besorgniserregend ist zudem die Situation im Baltikum: In Estland und Lettland gab es in den ersten fünf Monaten des laufenden Jahres jeweils mehr als 300 ASP-Nachweise bei Wildschweinen; in Litauen waren es 190 und in Polen 165. Die Zahl der betroffenen Nutzschweinebestände hielt sich dagegen mit zweien in Lettland und einem in Litauen in Grenzen. ASP-Ausbrüche wurden zudem aus Russland und Moldawien gemeldet. In der Europäischen Union ist auch Italien stärker von der hochansteckenden Tierseuche betroffen, allerdings nur auf der Mittelmeerinsel Sardinien. Dort gab es von Januar bis Ende Mai bereits ASP-Nachweise bei 28 Wildschweinen und in 13 Schweinehaltungen. AgE