Zwei neue ASP-Fälle in Polen bestätigt

In Polen sind zwei neue Fälle der Afrikanischen Schweinepest (ASP) bei Wildschweinen aufgetreten. Das hat das Landwirtschaftsministerium nach entsprechenden Ergebnissen der Laboruntersuchungen Ende Mai in Warschau mitgeteilt. Wie schon bei den ersten zwei, Mitte Februar aufgetretenen ASP-Fällen wurden die Kadaver der Tiere nahe der Grenze zu Weißrussland in der nordöstlichen Woiwodschaft Podlachien gefunden. Dies lasse die grenzüberschreitende Wanderung von Wildschweinen als wahrscheinliche Ursache der Krankheitsfälle vermuten, so das Agrarressort. Für die betroffene Region seien keine neuen Sicherheitsvorkehrungen erforderlich, da dort noch die im Zusammenhang mit den zwei ersten ASP-Fällen angeordneten Maßnahmen gälten.

Wegen der ASP-Infektionen von Wildschweinen in Litauen und Polen verweigert Russland seit Ende Januar die Einfuhr von Schweinefleisch aus der gesamten Europäischen Union. Den Vorschlag, die Sperre nur auf diese zwei Länder zu beschränken, lehnt der Moskauer Föderale Aufsichtsdienst für Tier- und Pflanzengesundheit (Rosselkhoznadzor) ab. Dieser bemängelte zudem die Bemühungen des polnischen Veterinärdienstes zur Eindämmung der ASP als „unzureichend“. Laut Rosselkhoznadzor entfallen auf Polen rund 10 % der gesamteuropäischen Wildschweinpopulation. Die Ausbreitung der ASP in diesen Beständen stelle eine Gefahr für ganz Europa dar. Die Untätigkeit Brüssels sei „riskant“, insbesondere für die polnischen Nachbarländer Deutschland und Tschechien; auch drohe die wiederholte Einschleppung des Erregers nach Weißrussland, so die Behörde. Unterdessen wurde aber auch in Russland selbst in der vorletzten Woche wieder bei einem toten Wildschwein die ASP nachgewiesen; das Tier war nahe Smolensk gefunden worden. (AgE)