Ebermast: Wie geht es weiter?

Über die Zukunft der Ebermast in Deutschland haben Fachleute beim Forum der Fleischwirtschaft gestern in Osnabrück diskutiert. Dr. Albert Hortmann-Scholten, Marktreferent der Landwirtschaftskammer Oldenburg, sieht eher langsame Fortschritte beim Ausbau der Ebermast. Aus Sicht der Mäster ist auch zu beachten, dass die Vorteile der Eber bei den Futterkosten aufgrund der gesunkenen Futterpreise nicht mehr so stark durchschlagen wie früher. Auch weist Hortmann-Scholten darauf hin, dass die Mäster zumindest mittelfristig das Vermarktungsrisiko bei der Ebermast tragen. Denn der Markt zeigt derzeit keine weitere Aufnahmefähigkeit.
Hingegen erwartet Dr. Heinz Schweer, Direktor Landwirtschaft beim Schlachtkonzern Vion, jetzt einen baldigen Ausbau der Ebermast. Seiner Meinung nach wirkt das Signal von Aldi Süd als Initialzündung für die Branche. Der Discounter hatte kürzlich angekündigt, ab 2017 nur noch Fleisch von unkastrierten Tieren zu kaufen.  Einig waren sich die Referenten, dass die Ebermast nicht die alleinige Alternative zur Kastration sein kann. Hoffnungen ruhen insbesondere auf der Kastration unter Betäubung bzw. Schmerzausschaltung.