Gülle: Abgabekosten bleiben auf hohem Niveau

Normalerweise lässt sich überschüssige Gülle im Frühjahr noch am besten absetzen. Doch in diesem Jahr ist vieles anders. Die neue Düngerverordnung hat zur Folge, dass die Betriebe mehr Gülle abgeben müssen als in den vergangenen Jahren. Gleichzeitig verunsichert das komplexe Regelwerk viele Aufnehmer. Sie fürchten empfindliche Sanktionen, wenn sie unbeabsichtigt zu viel Gülle aufnehmen.Außerdem lässt die verpflichtende Düngebedarfsermittlung keinen Raum mehr für Sicherheitszuschläge. Dadurch gerät der Naturdünger Gülle mit seinen schwankenden Inhaltsstoffen auch aus ackerbaulicher Sicht etwas ins Hintertreffen. Verhältnismäßig niedrige Mineraldüngerpreise tun ihr Übriges dazu. Unter diesen extrem ungünstigen Rahmenbedingungen ist von einigen in besonders viehdichten Regionen sitzenden Vermittlern zu hören, dass eine Standard-Mastschweinegülle dem Abgeber aktuell bis zu 15 € je Kubikmeter kostet. Somit hat sich die Gülleabgabe erheblich verteuert. Betriebe mit Nährstoffüberschuss sollten daher weitere Anpassungsstrategien wie die Optimierung der Fütterung oder die Abgabe von Dickgülle prüfen.