Landwirte distanzieren sich von Straathof

Der Deutsche Bauernverband (DBV) hat sich von Tierrechtsverstößen, wie sie dem niederländischen Schweinehalter Adrianus  Straathof vorgeworfen werden, klar distanziert. DBV-Sprecher Dr. Michael  Lohse  bestätigte am vergangenen Freitag (19.12.), dass Straathof kein Mitglied in einem Landesbauernverband (LBV) sei und somit weder von einem LBV noch vom DBV juristisch beraten werde. Man habe auch keinen Einblick in die Akten. Lohse betonte, für eine Landwirtschaft, wie sie Straathof vorgeworfen werde, stehe der DBV nicht. Das werde allein durch das Leitbild Nutztierhaltung des Verbandes deutlich. Zuvor hatte der Bauernverband Sachsen-Anhalt hervorgehoben, dass Straathof und seine Unternehmen keine Mitglieder seien. Wer bestehende Gesetze derart überreize und sich damit einen unrechtmäßigen Vorteil gegenüber anderen Nutztierhaltern verschaffe, werde keinen Rückhalt seiner Berufskollegen erfahren. Alle Schweinehalter dieser Größe auf gleiche Ebene zu stellen und als „ungewollt” zu klassifizieren, lehnt der Landwirtschaftliche Berufsstand in Sachsen-Anhalt aber ab. Kontrollberichte der Behörden ergäben keinen Zusammenhang zwischen Bestandsgröße und festgestellten Mängeln. Der Landkreis Jerichower Land hatte in der vorvergangenen Woche ein Tierhaltungsverbot gegen Straathof verhängt und dies mit zahlreichen Verstößen gegen die Tierhaltungsbedingungen begründet. Der Niederländer legte jedoch Einspruch beim Verwaltungsgericht Magdeburg ein, so dass die Betriebe zunächst weiterarbeiten konnten. Nach der Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts, dass das Tierhaltungsverbot sofort vollziehbar sei, erklärte der Niederländer in der vergangenen Woche nun seinen Rücktritt als Geschäftsführer.