QS: 107 Sonderaudits aufgrund von Stalleinbrüchen

Aktivisten-Gruppen und Tierrechtsorganisationen brechen regelmäßig in Ställe ein, um gezielt skandalfähiges Bildmaterial zu ergattern und damit ihr Geschäftsmodell zu realisieren. Denn bei den Medien stoßen sie mit ihren Aufnahmen auf reges Interesse, da dieses aufgrund der zunehmend kritischen Grundhaltung der Öffentlichkeit gegenüber der konventionellen Tierhaltung viel Aufmerksamkeit und hohe Einschaltquoten einbringt.
Die Qualität und Sicherheit GmbH (QS) hat von Mai 2016 bis April dieses Jahres 22 Medienberichte zur Tierhaltung registriert, die mit Stalleinbrüchen in Verbindung standen. Das Ereignis- und Krisenmanagement im QS-System war in dieser Zeit mit 46 Fällen zu Stalleinbrüchen konfrontiert. Betroffen waren Landwirte über alle Betriebsgrößen hinweg und in den verschiedensten Regionen Deutschlands. 107 Standorte wurden als Folge dessen einem Sonderaudit unterzogen, darunter 76 Schweinehaltungen.36 dieser Audits wurden ohne Abweichungen bestanden, in 58 Fällen wurden Korrekturmaßnahmen vereinbart. Dies betraf unzureichende Stalleinrichtung und Kadaverlagerung, Mängel bei der Schädlingsbekämpfung sowie das verfügbare Beschäftigungsmaterial. 13 Standorte bestanden das jeweilige Audit wegen Verstößen in der Tierhaltung nicht. Besonders der als K.O-Kriterium geführte Umgang mit kranken und verletzten Tieren griff mehrfach. In diesen Fällen wurden Sanktionsverfahren eingeleitet. Zwei Betriebe wurden dauerhaft aus dem QS-System ausgeschlossen.
Insgesamt nehmen in Deutschland 65.720 Tierhalter am QS-System teil. "Die Berichterstattung über Stalleinbrüche ist häufig einseitig und skandalisierend. Das ist nicht unsere Landwirtschaft und Tierhaltung, die so verzerrt dargestellt wird", betont Dr. Hermann-Josef Nienhoff, Geschäftsführer der QS Qualität und Sicherheit GmbH. Seiner Einschätzung nach belegt der Umstand, dass im vergangenen Jahr 98 % der Tierhalter ihre QS-Audits erfolgreich bestanden, deren zuverlässige und gewissenhafte Arbeit.