Starkes Wirtschaftsjahr für die Bioschweinehaltung

Während die konventionellen Schweinehalter im Wirtschaftsjahr 2014/15 starke Gewinneinbrüche verkraften mussten, konnten ihre biologisch produzierenden Berufskollegen Geld mit ihren Tieren verdienen. Wie die Landwirtschaftskammer Niedersachsen mitteilt, stieg der Nettoerlös für Bioschweine in diesem Bundesland gegenüber 2013/14 im Mittel 3,31 €/kg Schlachtgewicht (SG) an. Eine stärkere Nachfrage des Lebensmitteleinzelhandels für Bioschweinefleisch und der Einstieg neuer Vermarktungsakteure in den Markt haben die Nachfrage und Preise merklich steigen lassen.
Zwar seien die Ferkel-Einstandspreise für Mäster um 13,50 € auf durchschnittlich 130,50 € pro Stück nach oben gegangen, doch habe es auf der anderen Seite auch etwas Entlastung durch sinkende Futterpreise gegeben. Die direktkostenfreie Leistung je Mastschwein stieg laut Kammerangaben auf 46,70 € und übertraf damit das schwache Vorjahresniveau um 13,53 € oder satte 41 %. Gut lief es 2014/15 nach Berechnungen der Kammer auch für die Ferkelproduzenten. Die direktkostenfreie Leistung je Sau mit 20 verkauften Ferkeln verbesserte sich gegenüber dem schlechten Wirtschaftsjahr 2013/14 um fast 43 % auf 968,60 €, womit das Fünfjahresmittel um rund 100 € übertroffen wurde. Der Kammer zufolge stellt sich die Situation am Bioschweinemarkt für die Erzeuger im aktuellen Wirtschaftsjahr sogar noch positiver dar. Experten sprechen aufgrund des knappen Angebots von einem regelrechten „Schweinenotstand“, für Mastschweine in Norddeutschland ließen sich im Schnitt 3,62 €/kg SG erzielen, teilweise sogar 3,80 €. Die Futtermittelkosten bewegten sich trotz gestiegener Eiweißfuttermittelpreise insgesamt weiter auf einem moderaten Niveau. Nach Einschätzung des Kammerexperten Jan Hempler scheint der Bioschweinemarkt nun langfristig auf Wachstum ausgerichtet zu sein. Der jüngste Preisanstieg sei nötig gewesen, denn erst mit Erlösen, wie sie im vergangenen Wirtschaftsjahr erreicht worden seien, mache es für Betriebe mit mittleren Leistungen Sinn, in die ökologische Schweinehaltung zu investieren, erklärte Hempler. Um auf Dauer ökonomisch zu wirtschaften, müsse neben guten Leistungen auch auf langfristige vertragliche Bindungen mit dem Handel geachtet werden. AgE