Stoffstrombilanz: Jetzt Klarheit schaffen!

Bei der im Rahmen des neuen Düngerechts künftig vorgeschriebenen Stoffstrombilanz gerät der Zeitplan immer stärker aus dem Lot. Denn viehstarke Betriebe – dazu gehört das Gros der Schweinehalter – müssen bereits ab 2018 mit der neuen Bilanz starten. Doch nach wie vor ist unklar, wie die Stoffstrombilanz genau anzuwenden ist. Die für den 22. September im Bundesrat angesetzte finale Zustimmung steht derzeit auf der Kippe. So fordern die grün regierten Bundesländern weitere Verschärfungen für die Stoffstrombilanz. Hingegen halten die CDU-geführten Länder Baden-Württemberg und Nordrhein-Westfalen die neue Bilanzierung insbesondere für kleinere Betriebe für nicht tragbar.
Unter dessen läuft den Praktikern die Zeit weg. Denn in die neue Bilanzmethode fließen bereits die Daten des laufenden Wirtschaftsjahres ein. Das heißt, seit Anfang Juli füttern wir unsere Schweine unter dem Schirm der neuen Stoffstrombilanz und niemand kann beantworten, wie konkret gerechnet wird und die Ergebnisse beim N- und P-Saldo zu bewerten sind. Dabei müssten die Veredlungsbetriebe jetzt dringend überschlagen, wie sie bei der neuen Bilanzierung abschneiden, um bei drohenden Nährstoff-Überhängen noch reagieren zu können.Fazit: Die Politik muss in Sachen Stoffstrombilanz jetzt umgehend Klarheit schaffen. Findet der Bundesrat am 22. September keinen Konsens, muss der geplante Start der Stoffstrombilanz für 2018 verschoben werden!