Anwohner-Klage: Smithfield soll 50 Mio. $ zahlen

Der größte Schweinefleischproduzent der USA, Smithfield Foods, hat vor Gericht eine herbe Klatsche kassiert. Betroffen sind die zu Smithfield gehörenden Betriebe von Murphy-Brown, die mit einer Jahreserzeugung von 16 Mio. Schweinen als weltgrößter Schweinehalter gelten. Die Klage der Anwohner richtet sich konkret gegen einen Ferkelaufzucht- und Mastbetrieb mit 15.000 Plätzen im Bundestaat North Carolina. Im Kern geht es dabei immer wieder um übermäßige Belastungen mit Gerüchen und Lärm. Insbesondere die offenen Güllelagunen stehen in der Kritik.
Das Gericht gab nun zehn besonders stark betroffenen Anwohnern Recht. Die sprachen den Klägern insgesamt 750.000 Dollar Entschädigung plus 50 Mio. Dollar Schadenersatz zu. Die Anwälte von Smithfield Foods wollen die Entscheidung anfechten. Sie sehen das Urteil als Gefahr für die gesamte Nutztierhaltung an. Denn der Tierhaltungsbetrieb hält sich nach Einschätzung der Smithfield-Anwälte an alle geltenden Umwelt- und Bauvorschriften. Die Anwälte weiterer Anwohner von großen Schweinebetrieben in anderen Bundesstaaten sehen das Urteil als Präzedenzfall. Sie bereiten bereits ähnliche Klagen vor. Insgesamt haben schon mehr als 500 Anwohner im ländlichen Raum in den letzten Jahren Klagen gegen Smithfield-Standorte eingereicht.