Volles Haus bei Müller Fleisch

Die insbesondere in Bayern und Baden-Württemberg erfolgreiche Müller Gruppe will ihre Schweineschlachtungen weiter ausbauen. Das machte Geschäftsführer Stefan Müller auf einer Fachtagung in Ulm jüngst deutlich. Das Unternehmen hatte die mit rund 150 Teilnehmern gut besuchte Tagung organisiert. Zu den Referenten gehörte auch Hans-Jörg Schrade vom Versuchsbetrieb Boxberg in Baden-Württemberg. Der Fachmann zeigte auf, mit welchen Mehrkosten in Tierwohl- bzw. Premium-Programmen auf Erzeugerstufe zu rechnen ist. Josef Weiß von der LfL Bayern und Richard Riester von der LEL Schwäbisch Gmünd gingen auf die Strukturveränderungen in der Sauenhaltung und Mast ein. Hier wurde deutlich, dass insbesondere bei der Ferkelerzeugung in Baden-Württemberg mit weiteren spürbaren Rückgängen zu rechnen ist. Auf das Thema Ferkelkastration ging Walter Heidl, Präsident des Bayerischen Bauernverbandes (BBV), intensiv ein. Heidl betonte nochmals, wie wichtig die Umsetzung des so genannten vierten Weges ist, um einen Strukturbruch in der deutschen Ferkelerzeugung zu vermeiden. Zur Umsetzung des vierten Weges will Bayern einen neuen Anlauf für eine Bundesratsinitiative nehmen. Der ebenfalls anwesende Landwirtschaftsminister Baden-Württembergs, Peter Hauk, machte jedoch deutlich, dass bis zur Schaffung der notwendigen Mehrheit im Bundesrat für den vierten Weg noch erhebliche Überzeugungsarbeit zu leisten ist. Insbesondere in den Bundesländern mit roter und grüner Koalitionsbeteiligung gibt es mitunter Vorbehalte gegen die Kastration unter lokaler Betäubung, so der Minister.