WWF: Oldenburger Land leidet unter hoher Viehdichte

Der World Wide Fund for Nature (WWF) hat die hohe Viehdichte im Oldenburger Land und die damit zusammenhängende Nitratbelastung des Grundwassers angeprangert. Böden, Gewässer und die Artenvielfalt in der Region litten dort massiv unter den direkten wie indirekten Folgen einer teilweise aus dem Ruder gelaufenen Agrarindustrie, heißt es in einem Regionalbericht, den der Verband im Rahmen seiner deutschlandweiten Foodtruck-Tour in Oldenburg vorstellte. „Das Oldenburger Land als Epizentrum der Schweinemast in Deutschland vollzieht eine paradoxe Entwicklung: Obwohl es immer weniger Landwirte gibt und viele Bauern aufgeben müssen, nimmt die Anzahl der Tiere in den Ställen und die Gülle auf den Äckern und Weiden zu“, stellte WWF-Referent Matthias Meissner fest.

Laut dem WWF-Bericht werden im Umkreis von 50 km um Oldenburg allein 1,7 Mio. Schweine der bundesweit rund 28 Mio. Tiere gehalten. Jede dritte Grundwasser-Messstelle verzeichne Nitratwerte, die die Grenzwerte für Trinkwasser teils massiv überschreiten würden, heißt es weiter. Ursache dafür sei die Überdüngung der Äcker. Darunter würde auch die Tier- und Pflanzenwelt leiden, zum Beispiel durch den Artenschwund. Zudem fordert der WWF einen geringeren Fleischkonsum und weniger Lebensmittelverschwendung. „Wir essen in Deutschland nicht nur zu viel Fleisch, sondern produzieren oben drauf und exportieren die Überschüsse ins Ausland“, kritisierte Meissner. Damit werde nicht nur das Grundwasser hierzulande verschmutzt, sondern für den Anbau der Importfuttermittel auch Regenwald in Südamerika zerstört. AgE