Weniger Schweine in Brandenburg

Immer weniger Agrarbetriebe in Brandenburg halten Schweine. Die Zahl der Unternehmen ist seit 2010 um 26,3 % auf knapp 180 zurückgegangen, teilte das Landesamt für Statistik letzte Woche mit. Betrachtet man nur die Ferkelerzeugerbetriebe, sieht es noch schlimmer aus: Hier gibt es in Brandenburg mittlerweile nur noch 90 Betriebe, was einem Rückgang von fast 40 % in den vergangenen sieben Jahren entspricht. Insgesamt werden derzeit noch rund 773.000 Schweine in Brandenburg gehalten; die Anzahl der Zuchtsauen ist dabei seit Mai 2010 um 14,3 % und die der Mastschweine sogar um 18,7 % zurückgegangen.
„Die Zahlen sind besorgniserregend – vor allem weil wir in Brandenburg im Sinne einer ausgewogenen Kreislaufwirtschaft schon zu wenige Tiere im Verhältnis zu unseren Flächen haben“, sagt Landesbauernpräsident Henrik Wendorff. „Für uns liegen die Gründe für den Rückgang ganz klar in immer höheren bautechnischen und kostenträchtigen Auflagen, den langwierigen Genehmigungsverfahren und oft unzureichenden Erlösen.“ Ein weiterer Grund: Bürgerinitiativen. „Sie wollen zwar mehr Tierwohl, erreichen aber mit ihren oft ohne Kenntnisse der tatsächlichen Haltungsbedingungen untersetzten Protesten genau das Gegenteil – das modernere Ställe eben nicht gebaut werden“, sagt Henrik Wendorff.