Auch ProVieh verlässt die ITW

Mit ProVieh hat nun auch die letzte Tierschutzorganisation ihren Ausstieg aus dem Beraterausschuss der Initiative Tierwohl (ITW) verkündet. Als Grund führt die Organisation die von Tierrechtlern aufgenommenen Videos aus Ställen an, die an der ITW teilnehmen. Die Aufnahmen zeigen zum Teil miserable Haltungsbedingungen und Tierschutzverstöße.

Wie der bereits Mitte Oktober ausgetretene Tierschutzbund hatte auch ProVieh die Kriterien der Initiative für die Tierhalter als zu anspruchslos kritisiert. Weil die Initiative sich nicht weiterentwickelt, ist das Projekt für ProVieh-Fachreferentin Angela Dinter gescheitert: „Es hat seine Glaubwürdigkeit verloren. Wir fordern das Ende der Initiative Tierwohl.“

Die wiederrum bedauert den Entschluss des Nutztierschutzverbandes. „Wir hätten uns gewünscht, dass ProVieh weiter aktiv an der Gestaltung der ITW mitarbeitet und sich nicht aus der Verantwortung für einen machbaren Wandel zieht. Damit würden sie sich hinter die vielen tausend Landwirte stellen, die schon heute mehr Tierwohl in ihren Betrieben umsetzen“, kommentiert Dr. Alexander Hinrichs, Geschäftsführer der Brancheninitiative.

„Uns irritiert der plötzliche Richtungswechsel von ProVieh. Noch vor kurzem haben wir gemeinsam mit einigen Mitgliedern des Beraterausschusses, darunter auch ein Vorstandsmitglied von ProVieh, die Weiterentwicklung der Initiative erörtert. Dabei ging es u.a. um die Ausgestaltung des Kriterienkatalogs und die strategische Ausrichtung sowie um die Berücksichtigung der Vorschläge von ProVieh“, so Dr. Hinrichs. Trotz der Unstimmigkeiten möchte die ITW aber weiterhin den Dialog mit den Tierschutzorganisationen suchen und aktiv vorantreiben.