Deutschland steigert Export nach China um 90 %

Die deutschen Exporteure von Schweinefleisch haben im vergangenen Jahr überdurchschnittlich stark vom hohen Einfuhrbedarf Chinas profitiert und ihren Marktanteil merklich ausbauen können. Außenhandelsdaten der britischen Absatzförderungsorganisation (AHDB) zufolge importierte die Volksrepublik 2015 insgesamt rund 777.500 t frisches und gefrorenes Schweinefleisch; das waren 213.200 t oder fast 38 % mehr als im Vorjahr. Besonders gerne kauften die chinesischen Kunden dabei Ware aus Deutschland; die betreffende Einfuhr legte um fast 100.000 t oder gut 90 % auf 205.300 t zu. Damit ist die Bundesrepublik wichtigster Auslandslieferant der Chinesen.Ein ähnliches Bild ergab sich auch bei den chinesischen Einfuhren von Schlachtnebenerzeugnissen. Diese gingen gegenüber 2014 zwar insgesamt um 4 % auf 775.200 t zurück, doch deutsche Exporteure spürten davon wenig. Sie konnten ihre betreffende Ausfuhrmenge nämlich um fast die Hälfte auf 150.800 t steigern und damit auch in diesem Segment zum Anbieter Nummer eins aufsteigen.
Die USA, lange Jahre Schweinefleischlieferant Nummer eins für die Volksrepublik China, büßten 2015 ihre Vormachtstellung ein. Ein Hafenstreik zu Jahresbeginn, der starke Dollar und Einfuhrverbote für US-Unternehmen wegen Ractopaminfunden ließen die Ausfuhren gegenüber 2014 um gut 13 % sinken. Auch im Bereich der Schlachtnebenerzeugnisse mussten die US-Exporteure deutlich Federn lassen, ihre Ausfuhren nach China halbierten sich. AgE