EU: Schwaches China-Geschäft bremst Drittlandsexport

Die Schweinefleischexporteure der Europäischen Union haben im vergangenen Jahr in viele Drittstaaten mehr Ware verkaufen können. Allerdings gab es eine wichtige Ausnahme, und zwar China. Der Absatz beim größten EU-Kunden geriet 2017 derart ins Stocken, dass der Gesamtexport nach den bisher bekannten Außenhandelszahlen nicht ganz an das Vorjahresergebnis heranreichte. Laut EU-Kommission wurden von Januar bis November 2017 aus der Gemeinschaft insgesamt 3,51 Mio. t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen und Lebendtieren in Drittstaaten ausgeführt; das waren rund 340 800 t oder 8,9 % weniger als im Vorjahreszeitraum.Maßgeblich dafür waren die um 467 500 t geringeren Lieferungen in die Volksrepublik, die sich damit um 26,8 % auf 1,28 Mio. t verringerten. In allen anderen wichtigen Zielmärkten konnte dagegen mehr Ware verkauft werden. So stieg der Schweinefleischexport nach Japan im Vergleich zu den ersten elf Monaten von 2016 um 5,8 % auf 390 660 t; die Ausfuhr nach Hongkong legte um 3,8 % auf fast 352 000 t zu.Besonders dynamisch wuchs der Absatz in den Philippinen, und zwar um 14,8 % auf 230 070 t. Dorthin wurden vor allem mehr Nebenerzeugnisse, Schweinebäuche und „fore-ends“ aus der Schulter verkauft. Überraschend ist, dass die EU-Ausfuhr von Schweinefleisch in die USA mit 32,5 % auf 142 650 t eine der höchsten Wachstumsraten aufwies, obwohl dort die eigene Schweineproduktion 2017 kräftig ausgebaut wurde. Auch der gestiegene Wert des Euro gegenüber dem US-Dollar dürfte nicht handelsfördernd gewesen sein. Dennoch kauften die US-Amerikaner in der EU im Vorjahresvergleich mehr Schlachtnebenerzeugnisse, Verarbeitungsfleisch und insbesondere mehr knochenlose Ware sowie Schweinebäuche. AgE