EU-Schweineproduktion: 2015 geht´s bergauf

Die Schweineproduktion in der EU hat 2014 ihren Tiefpunkt erreicht. Davon geht die EU-Kommission in ihrer im Dezember veröffentlichten Prognose zur Entwicklung der Agrarmärkte bis zum Jahr 2024 aus. Die Schweinefleisch-Erzeugung war in den vergangenen drei Jahren rückläufig und betrug im vergangenen Jahr knapp 22,3 Mio. t. Doch die zuletzt wieder zunehmenden Bestände - auch bei den Sauen - könnten 2015 einen Erzeugungsanstieg um 0,8 % auf 22,45 Mio. t bewirken. Aufgrund von Umweltauflagen wie der EU-Nitratrichtlinie, höheren Tierschutzanforderungen und einem rückläufigen Verbrauch dürfte das weitere Wachstumspotenzial jedoch begrenzt sein. Ausgehend vom Jahr 2014 wird bis 2024 bei der Schweinefleischerzeugung lediglich mit einem Plus von 1,6 % auf gut 22,6 Mio. t gerechnet. Die Mehrproduktion von rund 350.000 t soll dabei ausschließlich in den seit 2004 zur EU beigetretenen Ländern erfolgen.Der negative Trend beim Pro-Kopf-Verbrauch von Schweinefleisch in der Gemeinschaft wird sich den Experten zufolge in der nächsten Dekade fortsetzen und bis 2024 um 700 g auf durchschnittlich 30,3 kg sinken. Verantwortlich dafür wird der Konsumrückgang in der „alten EU-15“ sein, während der Verbrauch in den Beitrittsländen der EU-13 auf 32,7 kg steigen soll.Recht günstig beurteilen die Analysten in der Prognose die Exportmöglichkeiten für Schweinefleisch aus der EU. So sollen die Drittlandsausfuhren in der nächsten Dekade um gut ein Fünftel auf mehr als 2,5 Mio. t zunehmen. Neben China werden in der EU-Prognose auch die Philippinen oder Vietnam als wachsende Absatzmärkte genannt. Russland wird hingegen, auch nach der möglichen Aufhebung der Einfuhrsperre, zukünftig wegen der wachsenden Eigenproduktion und anderer Bezugsquellen, weniger Schweinefleisch in der EU kaufen als in früheren Jahren. Als Hauptkonkurrent auf dem Weltmarkt für EU-Anbieter betrachten die Autoren der Studie die USA.