Ferkelhandel weiter im Visier der Steuerfahnder

Die Steuerfahndung Düsseldorf hat einen Zwischenbericht veröffentlicht, indem sie die Pauschalierung bei Direktbeziehungen zwischen Sauenhaltern und Mästern weiter anprangert. Vor mehr als einem Jahr beschlagnahmten die Fahnder Unterlagen zum Ferkelgeschäft in der Geschäftsstelle der Schweinevermarktung Rheinland (SVR) sowie bei 67 Schweine haltenden Betrieben. Wie das Wochenblatt für Landwirtschaft und Landleben nun unter Berufung auf diesen Zwischenbericht meldet, bleiben die Ermittler bei ihrem Vorwurf aus den Durchsuchungsbeschlüssen: Beim Verkauf von Ferkeln aus pauschalierenden Ferkelerzeugerbetrieben und der Weitervermarktung an einen pauschalierenden Mäster sei die SVR nur als „Abrechnungsstelle“ zwischengeschaltet worden, um die 3,7 % Vorsteuerüberhang für den Ferkelerzeuger zu generieren. Die Steuerfahndung will deshalb für die Jahre 2011 bis 2015 von den Ferkelerzeugern 10,7 % Mehrwertsteuer zurück, zumindest aber die 3,7 % Vorsteuerüberhang. Neben den Betrieben, wo eine Hausdurchsuchung stattfand, seien davon weitere 150 SVR-Mitglieder (Ferkelerzeuger) im Bericht aufgeführt.Die SVR hält dagegen, man habe umfangreiche Geschäfte von und an optierende Betriebe getätigt, es seien tausende Ferkelgruppen vermarktet worden und Ferkelerzeuger-Mäster-Partnerschaften seien nur möglich, wenn ein Vermarktungspartner für den Absatz „freier“ Gruppen sorge. Andernfalls müsste – stets neu – für angemeldete Ferkelgruppen ein passender Maststall gefunden werden, um Überhänge und Unterlieferungen zu vermeiden. Das Wochenblatt merkt abschließend an, dass da auf die Landwirtschaft noch einiges zukommen könnte. Die Fahnder hätten durchblicken lassen, dass andere Unternehmen oder Beziehungen auch noch „dran“ kämen und es noch viel zu tun gebe für die Steuerfahndung.