Höhere Kosten für Herkunftsnachweis

Eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung für frisches Fleisch würde vor allem für Zerlegebetriebe zusätzliche Kosten verursachen. Zu dieser Einschätzung gelangen Forscher der Universität Wageningen. Der Aufwand sei umso höher, je detaillierter die Kennzeichnungspflicht am Ende ausfalle. Die geringsten Kosten würde eine einfache Angabe „EU/Nicht-EU“ verursachen. Am teuersten wäre die Übertragung des Rindfleischkennzeichnungssystems auf andere Fleischarten, also die Angabe, in welchem Land das Tier geboren, gemästet und geschlachtet wurde. Die Forscher weisen darauf hin, dass eine Herkunftskennzeichnung den reibungslosen Ablauf des Binnenmarkts nicht fördern würde. Obwohl Verbraucher an der Herkunftskennzeichnung interessiert seien, brächten sie dies nicht mit höheren Kosten in Verbindung und seien deshalb auch nicht bereit, dafür einen deutlichen Aufpreis zu zahlen. Andererseits könne durch mehr Transparenz das Verbrauchervertrauen gestärkt werden. Für manche Unternehmen stelle die Kennzeichnung außerdem ein Marketinginstrument dar. (AgE)