ISN-Mitgliederversammlung: Sauenhalter nicht abwürgen!

Mit dem Verbot der Kastenstände und der betäubungslosen Kastration sowie dem Ringelschwanz stehen die Sauenhalter vor riesigen Herausforderungen. „Wir müssen jetzt aufpassen, dass nicht noch mehr unserer Ferkelerzeuger aufgeben“, betonte der ISN-Vorsitzende Heinrich Dierkes auf der gestrigen Mitgliederversammlung in Osnabrück.   
Dierkes machte sich dafür stark, künftig notwendige Umbaumaßnahmen im Deckzentrum und mittelfristig auch im Abferkelbereich durch Investitionsförderungen zu unterstützen. Wichtig sei zudem eine Anpassung des Baurechts, um unausweichliche Veränderungen an den Stallungen überhaupt zu ermöglichen.

ISN-Geschäftsführer Dr. Torsten Staack ging insbesondere auf das Thema Stalleinbrüche ein. Staack machte deutlich, dass sich die ISN bei diesem Thema noch stärker engagieren will und zunehmend externe Experten aus den Bereichen Recht und Kommunikation hinzuzieht. Dies ist neben rückläufigen Mitgliederzahlen ein Grund, warum die ISN ihre Mitgliedsbeiträge je nach Tierzahl um 10 bis 80 € je Betrieb anheben will. Dem stimmten auch die Mitglieder gestern nahezu einstimmig zu.

In der abschließenden Podiumsdiskussion mit dem geschäftsführenden Westfleisch-Vorstandsmitglied Steen Sönnichsen, Vion-COO Pork Francis Stortelder, ISW-Geschäftsführer Andreas Stärk und dem VEZG-Vorsitzenden Matthias Frieß ging es vor allem um die VEZG-Notierung und neue Maskenmodelle. Frieß betonte, dass die Notierung auch künftig ihre Leitfunktion für den Schweinemarkt in Europa behalten wird. Der von der Westfleisch umgesetzten und künftig offenbar auch von Vion angestrebten vertraglichen Bindung der Mäster an die Schlachthöfe steht er grundsätzlich positiv gegenüber. Allerdings sollte es sich nur um Mengen- bzw. Lieferkontrakte handeln. Der in anderen Teilen Europas verbreiteten Lohnmast erteilen VEZG und ISN eine klare Absage.