Schlachthof-Ranking: Tönnies setzt sich weiter ab

Auch in der Schlacht- und Fleischverarbeitungsindustrie setzt sich der Strukturwandel in unverminderten Tempo fort. Wie aus dem Schlachthof-Ranking der Interessengemeinschaft der Schweinehalter (ISN) hervorgeht, konnte Marktführer Tönnies im vergangen Jahr seinen Spitzenplatz bezogen auf die Anzahl Schlachtschweine weiter festigen. Dazu hat vor allem der Ausbau des Schlachthofes in Kellinghusen beigetragen, wo zukünftig jährlich 1,7 Mio. Schweine geschlachtet werden sollen. Deutlich stärker als in zusätzliche Schlachthaken investierte Tönnies im vergangenen Jahr in die Verarbeitung. Mit Lutz-Fleischwaren sowie Astro und Marten konnte der Schlachtgigant mehrere Unternehmen übernehmen, die der Insolvenzwelle in der Wurstindustrie zum Opfer fielen.Vion hingegen konnte die Schlachtzahlen aus dem Vorjahr nicht halten. Hauptgrund für den Rückgang dürfte die Schließung des Standortes im niedersächsischen Zeven im April 2017 gewesen sein. Das Unternehmen will sich auf den Standort in Emstek fokussieren. Der dortige Schlachthof verfügt über eine Exportlizenz nach China und soll auf 80.000 Schweine pro Woche ausgebaut werden
Die Westfleisch sieht sich auf einem positiven Weg. Für die Zukunft stehen die Zeichen weiter auf Wachstum. Insbesondere die Kapazitäten in Oer-Erkenschwick sollen nach den Westfleisch-Plänen auf ca. 100.000 Schweine/Woche erhöht werden.Auf den Plätzen 4 bis 10 gibt es, gemessen an den Stückzahlen, durchweg positive Entwicklungen. Angesichts des rückläufigen Gesamtmarktes sind diese Ergebnisse überraschend, so die ISN. Mit besonders hohen Wachstumszahlen stechen Danish Crown und die Willms Gruppe heraus. Allerdings zeigen die Zahlen nicht die ganze Wahrheit, da mit der Insolvenz der Vogler-Unternehmensgruppe der fünftgrößte Schlachtbetrieb im vergangenen Jahr aus dem Markt ausschied. Die Kapazitäten in Steine und Bremen stehen bis heute still, wodurch die übrigen Unternehmen, insbesondere in Norddeutschland profitieren konnten.