Immer weniger Schlachthöfe

Auch in der deutschen Schlachtbranche schreitet der Strukturwandel unvermindert fort. Zwar gilt Deutschland nach wie vor als Drehscheibe für Schweinefleisch in Europa. Doch die Mäster müssen sich darauf einstellen, dass sich das Schlachtgeschäft auf immer weniger Unternehmen konzentriert und insbesondere kleine und mittlere Schlachtstandorte geschlossen werden:

  • Das insolvente Schlachtunternehmen Vogler hat mit Vital-Fleisch GmbH aus Speyer zwar Anfang März einen neuen Betreiber gefunden. Damit ist aber nur die Zukunft des Standortes in Laatzen gesichert, wo pro Tag rund 2.500 Schweine geschlachtet werden können. Für zwei weitere Schlachtstandorte u.a. in Bremen sieht der Insolvenzverwalter indes keine Zukunft.
  • Das niederländische Schlachtunternehmen Vion gab letzte Woche bekannt, dass der Standort Zeven zum nächstmöglichen Zeitpunkt geschlossen wird, spätestens Ende April. Der Schlacht- und Zerlegebetrieb hat bis zu 19.000 Schweine pro Woche verarbeitet. Laut Vion-Spitze schreibt Zeven seit Jahren rote Zahlen. Die Schlachtungen sollen am Vion-Standort im niedersächsischen Emstek zusammengeführt werden.
  • Bei dem Großbrand im Februar 2016 wurde der Westfleisch-Schlachthof in Paderborn zerstört. Am Standort wurden bis zu 30.000 Schweine pro Woche geschlachtet und zerlegt. Die Führung der Westfleisch gab letzte Woche bekannt, dass über den Wiederaufbau des Fleischbetriebs noch nicht entschieden wurde. Fakt ist : Schweine aus dem Raum Paderborn werden seit einem Jahr erfolgreich auf andere Standorte der Westfleisch umgelegt. Und das Unternehmen will die Schlachthöfe in Coesfeld Erkenschwick weiter ausbauen.