Initiative Tierwohl nicht als Produktsiegel verstehen

Die Initiative Tierwohl (ITW) hat angesichts populistischer Tendenzen in der öffentlichen Diskussion eine Versachlichung der Tierwohldebatte gefordert. Vereinzelte Interessensvertreter würden öffentlich Fehlinformationen über die ITW verbreiten, obwohl diese wie kein anderes Bündnis das Tierwohl in Deutschland in der Breite verbessere, kritisierte die Brancheninitiative. So sei die ITW mehrfach fälschlicherweise als ein Produktsiegel interpretiert worden, obwohl sie dies gar nicht sei.Ende Oktober hatten Aktivisten von Greenpeace in Lidl-Filialen Fleisch- und Wurstpackungen mit Warnaufklebern versehen und unter anderem kritisiert, dass nur ein Bruchteil der ausgelobten Produkte wirklich aus besserer Haltung stammt. ITW-Geschäftsführer Dr. Alexander Hinrichs wies darauf hin, dass die ITW nicht mit einem Produktsiegel gleichzusetzen sei, sondern erfolgreich einen anderen Ansatz verfolge, um mehr Breite in die Verbesserung des Tierwohls zu bringen. Weil erfahrungsgemäß für die meisten Verbraucher bei der Kaufentscheidung der Preis wichtiger als das Tierwohl sei, habe die Initiative einen von der Entscheidung für ein bestimmtes Produkt unabhängigen Ansatz gewählt. Nachverfolgbarkeit der Ware durch den Verbraucher sei daher nicht zwingend notwendig, um mehr Tierwohl zu schaffen, so Hinrichs. „Wir arbeiten nicht an der Umsetzung von Idealvorstellungen einzelner Interessenvertreter, sondern am Machbaren und erhöhen so das Tierwohl Schritt für Schritt und auf breiter Ebene“, bekräftigte der ITW-Geschäftsführer. AgE