NRW will Auflagen zur Schweinehaltung deutlich verschärfen!

Nordrhein-Westfalen hat in der vergangenen Woche eine Bundesratsinitiative zur Verschärfung der Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung gestartet. Über diese wird der Bundesrat am Freitag beraten. Düsseldorf begründet die Initiative mit einer erkennbar werdenden leistungsmäßigen Überforderung der Schweine.  
Die noch Ende März im Düsseldorfer Ministerium diskutierten unsinnigen Leistungsobergrenzen scheinen zwar vom Tisch zu sein. Aber das ist nur ein schwacher Trost angesichts der nun angestrebten Verschärfungen.Die wesentlichen Punkte des NRW-Antrags zur Änderung der bundesweiten Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung sind u. a. ein um  30 % erhöhtes Platzangebot für alle Schweine, mindestens 5 % Rohfasergehalt im Ferkel- und Mastschweinefutter und eine Mindestsäugedauer von 4 Wochen. Zudem sind Maßnahmen zur Verbesserung des Fütterungs-, Tränke- und Fortpflanzungsmanagements vorgesehen. 
Nach Einschätzung der ISN-Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands e.V. geht es der rot-grünen Landesregierung weniger um das Wohl der Tiere, als um Futter für den Bundestagswahlkampf. So seien die Indizien für eine leistungsmäßige Überforderung der Schweine nicht wissenschaftlich fundiert und die geplanten Maßnahmen nicht bzw. nur schwer umsetzbar. Auch seien die im Verordnungsentwurf genannten Mehrkosten von 10 € pro Mastschwein fernab jeglicher Realität! Vielmehr müsse man für die angestrebten Änderungen mindestens 25 bis 30 € Mehrkosten je Mastschwein kalkulieren. Das würde zu erheblichen Wettbewerbsverzerrungen führen! Deshalb dürfe dieser Entwurf auf keinen Fall verabschiedet werden!