Nüssel: Schwieriges Jahr für die Fleischwirtschaft

Für die deutsche Fleischwirtschaft wird 2013 nach Einschätzung des Präsidenten des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV), Manfred Nüssel,  ein schwieriges Jahr. Das bestätigten die Halbjahresergebnisse; die positiven Entwicklungen der letzten Jahre könnten vermutlich nicht fortgesetzt werden. Eine bereits zum Jahresbeginn verhaltene inländische Nachfrage sowie die anhaltende Hitzeperiode und die Ferienzeit setzten vor allem den Schweinemarkt unter Druck, erklärte Nüssel heute in Berlin. Trotz des knappen Angebots an Schlachtschweinen und niedrigerer Schlachtgewichte seien in den nächsten Wochen keine nennenswerten Preissteigerungen zu erwarten. Der DRV-Präsident geht zudem davon aus, dass die Auswirkungen der Umstellung auf Gruppenhaltung bei Sauen vor allem im zweiten Halbjahr zum Tragen kommen.

Mit Blick auf die Exportmärkte für Schweinefleisch sprach Nüssel von einer geteilten Lage. Der Drittlandsexport nach China in Verbindung mit Hongkong habe um 6,8 % zugenommen. Eine vollständige Öffnung des Marktes zum Beispiel für Schweinepfoten könnte diesen positiven Trend stützen. Dagegen hätten Liefersperren für Frischfleisch aus Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Bayern sowie weitere betriebliche Sperrungen zu einem deutlichen Rückgang der Exportmengen in die Russische Föderation geführt, stellte der DRV-Präsident fest. In den ersten fünf Monaten seien die Ausfuhren von frischem, gekühltem und gefrorenem Schweinefleisch um 20 % eingebrochen. Den deutschen Unternehmern bleibe weiterhin ein Absatzmarkt mit guten Margen von 0,50 €/kg bis 0,60 €/kg über dem deutschen Preisniveau versperrt, beklagte Nüssel. (AgE)