Schweinepreis-Notierung in der Kritik

Der Preisschock am Schweinemarkt sitzt tief. Nach der massiven Hauspreispolitik der Schlachthöfe gab der Vereinigungspreis Mitte Juni um 9 Cent nach. Inzwischen hat er sich auf einem Niveau von 1,63 € stabilisiert. Die Schlachtkonzerne begründen diesen Schritt insbesondere mit Problemen im Export. Vor allem beim Drittlandsgeschäft nach China bzw. Hongkong hakt es offenbar. Auch die Finanznot vieler Länder in Südeuropa behindert Fleischexporte in diese Region. Betroffen sind in erster Linie die großen Schlachtkonzerne, die bis zu 50 % ihrer Schweine im Export absetzen.
Den Schweinehaltern hilft das wenig. So kämpfen die Mäster mit anhaltend hohen Futter- und Ferkelkosten. Die Vollkostendeckung ist weite Ferne gerückt. Und der Frust bei den Landwirten wächst. Zumal insbesondere unsere Nachbarn in Spanien und Frankreich inzwischen deutliche höhere Schlachtschweinepreise erzielen. Eines zeichnet sich immer mehr ab: Der Ausbau unserer Selbstversorgungsgrades auf 115 % und die damit verbundene größere Abhängigkeit vom Export verschärfen die Lage am Schweinemarkt erheblich.