Spanien: 60 % mehr Schweinefleisch in Drittländer

Niemals zuvor haben die spanischen Exporteure von Schweinefleisch so viel Ware ins Ausland verkauft wie in den ersten vier Monaten des laufenden Jahres. Aktuellen Daten des nationalen Zollamtes zufolge wurden insgesamt 710 000 t Schweinefleisch einschließlich Nebenerzeugnissen ausgeführt; das waren 114 000 t oder 19 % mehr als von Januar bis April 2015. Treiber dieser Entwicklung war das flotte Geschäft mit Drittländern; dort wurden mit 280 000 t fast 60 % mehr Schweinefleisch abgesetzt als im Vorjahreszeitraum. 
Sehr viel moderater fielen die Zuwachsraten für die spanischen Anbieter hingegen bei der Beschickung des EU-Binnenmarktes aus. Der Verkauf von Schweinefleisch und Nebenerzeugnissen in die anderen Mitgliedstaaten legte im Vorjahresvergleich lediglich um rund 10 000 t oder gut 2 % auf 430 000 t zu. Zwar konnten dabei die Lieferungen nach Italien, Deutschland und Großbritannien ausgeweitet werden, doch wichtige Kunden wie Portugal und vor allem Frankreich kauften weniger. Das hatte zudem zur Folge, dass Frankreich seinen Platz als wichtigster Schweinefleischkunde Spaniens verlor. Diesen hat jetzt China mit einer Bezugsmenge von 86 680 t inne. Das rege Chinageschäft dürfte nach Einschätzung spanischer Analysten noch mindestens bis in das Frühjahr 2017 hinein andauern. Somit scheint Spanien den diesjährigen Anstieg der Schweinebestände besser zu verkraften als  angenommen. Innerhalb der vergangenen zwei Monate ist wegen der guten Schlachtschweinenachfrage die Notierung am Mercollerida um gut ein Drittel angestiegen und damit mehr als der deutsche VEZG-Preis. AgE