Tierwohl-Branchenlösung immer wahrscheinlicher

Das Thema Tierwohl ist derzeit in aller Munde. Bereits seit einigen Monaten arbeitet der Berufsstand gemeinsam mit dem Lebensmittelhandel an einer Branchenlösung für ein höheres Maß an Tierwohl, für das die Erzeuger vom Handel entschädigt werden sollen. Wie Dr. Helfried Giesen, Sprecher des Vorstands der Westfleisch, auf der Fachtagung Futtermittelwirtschaft des Deutschen Raiffeisenverbandes (DRV) vergangene Woche in Münster berichtete, sind die Verhandlungen unter Moderation der Qualität und Sicherheit GmbH (QS) inzwischen weit gediehen. Man sei grundsätzlich übereingekommen, dass der Mehraufwand für die Produzenten honoriert und unabhängig vom Marktpreis vergütet werde.

Man habe sich ferner darauf geeinigt, dass die Maßnahmen praktikabel, bezahlbar und wettbewerbsrechtlich abgesichert sein müssten. Das System wahre die Planungs- und Absatzsicherheit für alle Beteiligten und werde gegenüber Verbrauchern, Medien, Politik und Nichtregierungsorganisationen (NGO) kommunizierbar sein, so Giesen. Es gehe nun darum, nicht in eine „Zeitfalle“ gegenüber der Politik zu geraten. Insbesondere die Erzeugerseite müsse die Meinungsbildung vorantreiben und überlegen, welches Maß an Tierwohl sie anbieten wolle. Komme es zu keiner Vereinbarung, werde die Politik handeln, und Verordnungen erlassen, mahnte Giesen. (AgE)